Straßen und Häuser waren geschmückt, nur fiel zur Krönung starker Regen. Hilft nichts, einer muss mit Otto zum Austoben raus in den Park. Ich habe daher wenig von der Übertragung mitbekommen. Viele der Straßenfeste an diesem Tag waren wohl abgesagt oder in die Häuser verlegt worden. Wir fanden aber tatsächlich noch eine, wo Otto mit fremdem Spielzeug spielte und wir gratis Häppchen bekamen. Diese Straßenfeste sind eine schöne britischen Tradition.
Am nächsten Tag, Mami hatte zu tun, bin ich mit Otto zum Dorffest in East Meon gefahren. Da hatten wir schon im letzten Jahr eine ausgezeichnete Fete zum Ersten Mai gesehen, die diesmal eine Woche verschoben worden war. Schön einmal der landschaftlichen Einbettung im Mai wegen. Aber vor allem gibt man sich da richtig Mühe. Die Dorfelite trägt noch Tweet und Tuch in der Brusttasche.
Anfangs gab es ein traditionelles Bootsrennen im Bach für die Kinder des Dorfes. Dann Veranstaltungen auf der Festwiese. Otto mochte am meisten die altmodische Achterbahn der Pfadpfinder, da fuhr er gleich fünf Mal mit. Er hat Sackhüpfen und Eierlauf kennen gelernt; müssen wir aber noch üben.
Und am freien Montag haben wir Otto zum Austoben zu einem von diesen Gymnastikstudios genommen, die an Wochenenden Stadteltern einen Ort für ihre Kinder bieten. Danach sind wir noch ins nah gelegene Geschichtsdorf gefahren, wo ich seit vielen Jahren nicht mehr gewesen war. 2012 hatten die mir ein Kostüm gegeben und auf ein Spektakel mitgenommen. Es ist aber immer noch ein sehr grüner Ort, und auch wenn Otto den Kontext nicht versteht konnte er viel rennen.
Eine Woche später haben wir letzten Samstag haben wir mit Otto die lokale Variante dieser Waldbespaßung ausprobiert, zu der ich mit ihm einige Monate lang jeden Mittwoch gefahren war, als noch kein Platz in der Kita war. Diese hier findet in den Hilsea Linien statt, den renaturierten Befestigungen am Nordrand der Stadt. Erstaunlich ähnliche Struktur. Kein Singen und Vorlesen, dafür kann Ellie mitkommen. Und was für eine Freude im Maiengrün.
Abends bin ich mit Otto und Roller zur Seebrücke. Der Sommer ist fast da. Otto ist einfach ein schicker Junge. Wie für den Strand gemacht. Fehlt nur das Surfbrett. Ich denke so bei mir, so viel ist jetzt mit ihm möglich. Ich kann ihm soviel zeigen und beibringen. Das macht schon Spaß.
Sonntag war ein Bombentag für Otto. Erst habe ich mit ihm den Skateboard Park ausprobiert, also ein Gelände mit verschiedenen Pisten für Freunde von Skateboards, Rollern und BMX Rädern. Die hatten kürzlich sehr freundlich Ottos Roller repariert (wehe sollte der ausfallen) und mich dabei über ihre Nachwuchsveranstaltungen an Wochenenden informiert. Wie sich rausstellte, ist Otto wahrscheinlich noch zu jung dafür. Wollte vor allem quer zu allen Halfpipes rollen, damit möglichst jemand in ihn reindonnert. Aber es ist gut, dass wir die verschiedenen Unterhaltungen erkunden; gut möglich dass er irgendwann dahin zurück will. Und der Junge ist für einen Sport gebaut, ob Schwimmen, Fußball, Cricket, oder Skaten. Für mich wäre dieser Ort sehr angenehm; gute Musik und ein Cafe. Es war auch überraschend voll, viele Eltern gönnten sich am Rand Ruhe. Zuguterletzt habe ich Otto auch ordentliche Schutzausrüstung spendiert. Die wollte ich haben, seit er auf seinem Roller richtig schnell geworden war.
Nachmittags sind wir mit zu dritt zum Teich am Rosengarten gegangen. Otto durfte endlich mit einem der Tretboote in Schwanenform fahren. Absolute Begeisterung, vor allem als wir ihn Käpt'n Otto nannten. Und anschließend ging es noch auf die Seebrücke, in die Spielhalle und den Rummel. Beide Eltern waren müde und wollten nach Hause, aber Otto war "voller Energie".
Otto Nachrichten
- Klangbücher wurden in der Beliebtheitsskala abgelöst. Jetzt lese ich am Bett kleine Bücher vor: Maulwurf; das Erste Worte Bilderbuch; Thomas die kleine Lokomotive. Wiederum denke ich, wie oft ich das in der Vergangenheit probiert hatte und es immer noch zu früh war. Gefällt mir jetzt besser.
- er baut anspruchsvolle Sätze und spielt mit Sprache
- hat letztens mehrmal die Nacht allein geschlafen
- freut sich voll Aufregung das Baby; spricht regelmäßig mit dem Bauch
- ich kann ihm im Bett Märchen erzählen
Johannes Nachrichten
Die Geburt rückt näher; Ellie kann immer weniger machen; ich spüre mehr Druck, alles rechtzeitig vorzubereiten. Meistens komme ich nur abends dazu, was sehr wenig freie Zeit lässt.
... trotzdem ist es in meinem Kopf kaum präsent. Die meisten Tage habe ich soviel zu tun, dass ich kaum daran denke
... wenn ich daran denke habe ich vor allem Schiss. Wann fährt man ins Krankenhaus; wie kommen wir durchs erste Jahr
ob der kurzen Abend lese ich weniger. Habe nur die Leseprobe der Sketches from a Secret War gelesen.
ich habe Autowartung gelernt: Öl, Scheibenreiniger, Scheibenwischer.
meine beiden Kartoffeln sprießen plötzlich! Die Möhren daneben vielleicht auch. Der Platz wird für sie nicht reichen. Aber das wichtigste ist, Otto nimmt das alles wahr.
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Waldbespaßung in Portsmouth |
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Im Geschichtsdorf |
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Bootsrennen in East Meon |
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Traditionelle Achterbahn |
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Gut geschützt auf der Piste |