Kalina
Zwei Wochen nach meiner Rückkehr besuchte ich mit Kalina die Klosteruine in Netley, von mir schon einmal 2013 besichtigt. Anschließend kam sie eine Nacht nach Portsmouth, wo wir einen schönen Abend mit meinen ersten Spielen verbrachten und uns alle freuten, wie schön ein ruhiger Abend in unserem Alter ist.
Kasia
Drei Wochen nach meiner Rückkehr kam Kasia mit Mann, als letzter Besuch dieses leider so verregneten Jahres. Sie bleiben eine Woche, fahren jeden Tag wohin. Leider habe ich keine Urlaubstage mehr übrig, somit blieben nur Abende und das Wochenende. An den Abenden wurde entweder Tee getrunken, weil alle von Arbeit oder Urlaub müde waren. Oder es wurde gekocht und getrunken. Und alte Geschichten erzählt, die schon viel zu lange her sind. Oder Ellie bekam neue Kleider, gemacht in Polen und bemalt von Kasia. Und einmal kamen Kasia und Mann mit zum Tangokurs. Am Wochenende fuhren wir einmal auf die Isle of Wight. Am Sonntag ging es erst nach Southampton (wo Kasia in den polnischen Parlamentswahlen abstimmte) und dann weiter nach Stonehenge. Zumindest für Kasia und Mann, ich blieb ob der Kosten im benachbarten Salisbury. Das waren, ganz ehrlich, zwei wunderschöne Stunden ganz allein mit mir. Im Kreuzgang der Kathedrale (zuletzt zu Ostern beschrieben) sah ich die Sonne unter- und später (wieder mit den anderen) den Mond aufgehen. Der erste schöne Herbsttag, an dem das bunte Kastanienlaub auf dem Domvorplatz in der Sonne leuchtete.
Mary
Allein mit Ellie bin ich zum ersten Mal ins historische Werftmuseum gegangen. Ich war dort 2012 und 2013 auf dem historischen Weihnachtsmarkt als Schausteller gewesen, aber nie in die Museen gekommen. Genauer gesagt ist das der Marinestützpunkt, dessen historischer Teil zur größten Touristenattraktion der Stadt ausgebaut worden ist, während ein großer Teil immer noch in Betrieb ist. Dort liegen viele alte Schiffe, wovon zwei besonders wichtig sind. Eins ist die Victory, Nelsons Flaggschiff bei der Seeschlacht von Trafalgar (vgl. Trafalgar Platz in London mit ihm nebst Löwen auf Säule). Das andere ist die Mary Rose, Flaggschiff von Heinrich VIII, welches 1545 direkt vor Portsmouth gesunken war. In den 1980ern gefunden und gehoben wurde um die vom Schlick konservierte Hälfte ein Museum gebaut. Dort wollte ich natürlich immer mal hin, aber nur nach Vorbereitung. Jetzt fühlte ich mich gut genug eingelesen, nicht zuletzt durch Ellie, die sich gerade mit Heinrich und seiner Tudor-Dynastie auskennt. Dort haben wir also einen schönen Nachmittag verbracht und die tausenden Fundstücke bestaunt, die so gut erhalten sind, dass sie oft Personen mit Namen zugeordnet werden können. Für Besucher: die Eintrittskarten gelten ein Jahr lang.
Im Stadtzentrum wurde das Haupttheater endlich wieder eröffnet. Drei Jahre war renoviert worden - meine gesamte Zeit hier kannte ich es nur geschlossen. Jetzt gibt es zumindest Hoffnung auf gute Vorstellungen, ab und zu ist etwas brauchbares im Programm - aber immer viel weniger und viel teurer als in Deutschland.
Paulina
Aufregende Neuigkeiten auf der Arbeit! Seit Kurzem arbeitet bei uns eine Polin aus Posen, die gute acht Jahre in Rostock gelebt hat. Dort studiert sie und arbeitete anschließend am Max Planck Institut für Demographie. Mit dem arbeitet ja gerade meine Arbeitsgruppe zusammen - sie kennt die Leute, die mit uns korrespondieren. Anschließend hat sie ihren Doktor in Southampton gemacht und kam danach zu uns. Ich war völlig aus dem Häuschen, als ich von ihr erfuhr und wir unterhalten uns lange, wie schön Rostock ist und was für ein Kontrast Southampton bzw. Portsmouth. Sie fand hier so wie ich ihren Partner - Emigrantenschicksal.
Neuestes Konzertplakat. |