Montag, 29. Oktober 2018

Spiele und Kastanien

Seit einigen Jahren habe ich Brettspiele wiederentdeckt. Ich glaube Friedemann hat mir gezeigt, dass moderne Brettspiele richtig gut sind, und mit Mathieu habe ich viele Winterabende damit verbracht. Mit ihm haben ja auch die wöchentlichen Spieleabende begonnen, die ich mit Freunden fortführe. Darum war ich sehr erfreut, dass vor Kurzem ein richtiges Spielecafe in Portsmouth eröffnete. Am Wochenende habe ich es mit Ellie und zwei Freunden ausprobiert. Mindestens zwei von uns waren eigentlich keine Brettspieler; Ellie fehlt generell die Geduld Regeln zu lernen. Aber sogar sie fand das Cafe ganz toll: es gibt eine große Bibliothek von Spielen, die man sich nehmen kann, das Personal erklärt bei Bedarf, es gibt eine Bar mit Getränken und kleinen Speisen und alles wirkt ordentlich. Ich habe eine Theorie gehört, nach der Brettspiele in England beliebt sind, weil sie es den Leute a) das Ausleben von Gefühlen b) mit anderen Menschen erleichtern. Beides ein kleines Problem für viele. Ich glaube, daran ist nicht alles falsch. Die Stimmung war super, gelöst in einer Weise wie ich sie hier selten erlebe. Wir haben über drei Stunden dort gesessen, bis Ladenschluss, und die Zeit schien zu fliegen. Zwei Spiele haben wir probiert, eins über Pandas und eins über Hamster. Ich habe beim Anblick der Bibliothek praktisch gesabbert - alle Spiele will ich ausprobieren.

Sonntag sind wir zur zweit auf die alljährliche Esskastanienwanderung bei Haus Stansted gelaufen. Ich musste mal raus, weil ich die erste Arbeitswoche über auch abends zu Haus gesessen und Musik geübt hatte. Wir haben tolle Herbstfarben gesehen und die Kastanienernte ist dieses Jahr ganz besonders gut. Als wir abends bei Dunkelheit redlich müde auf dem Sofa saßen, wurde uns schon weihnachtlich genug um Ellies Lieblingsplätzchen zu backen: Haselnussscheiben.

Das Musiküben hat sich übrigens auch ausgezahlt: in wenigen Tagen habe ich eine ganze Arie aus Cosi fan tutte gelernt.

Sonntag, 21. Oktober 2018

Weiter im Programm

Nach meiner Rückkehr nach England gab es einen kurzen Tag Ausruhen auf der Arbeit, dann sind wir Samstag nach London gefahren. In der National Porträtgallerie gab es eine Ausstellung über den Einfluss von Micheal Jackson auf die Kunst. Das heißt nicht Kunst über ihn, sondern wie Künstler ihn oder das wofür er stand für ihre Aussage nutzten. Das ging natürlich von Ellie aus, die im Gegensatz zu mir ein großer Fan ist. War ganz gut. Ich habe ja keinen großen Zugang zu moderner Kunst, aber ab und zu spricht einen doch etwas an (z.B. Jacksons Reiterporträt in der Pose von König Philipp II. von Spanien - hätte ich auch gerne) oder ein Gedanke der Beschreibungen hält interessante Gedanken (z.B. seine Rolle für Schwarze in den 70ern und 80ern).

Nachtrag
Ich war vor dem Heimaturluab nicht mehr dazu gekommen, über Papas Besuch zu schreiben. Also: wir haben ihm den Hafen von Bosham gezeigt, wo ich diesen Sommer viel unterwegs gewesen war. Wir haben einen neuen Pub mit schöner Aussicht aufs Wasser als auch bis nach Portsmouth gefunden und haben endlich mal das Dorf Southwick besucht. Das hat mich seit 6 Jahren interessiert, weil im dortigen Herrenhaus das allierte Hauptquartier während der Invasion in der Normandie lag. Die Räume wurden meines Wissens erhalten und können besucht werden, aber nur selten, denn es gehört immer noch dem Verteidigungsministerium. Der Ort selbst war wie erwartet klein und schön, mit vielen alten Häuschen, einen richtigen Dorfladen und zwei alten Pubs, einer davon damals die inoffizielle Offiziersmesse.
In Portsmouth selbst waren wir zweimal in der Altstadt, die ich bei Muttis letztem Besuch selbst neu entdeckt hatte. Wir haben auch zwei Restaurants getestet. Ergebnis: ich schmecke sowieso keinen Unterschied zwischen gut und schlecht. Nur reichlich muss es sein.

Freitag, 19. Oktober 2018

Von drüben

Ellie stellt fest: nach zwei Wochen in Deutschland bin ich immer etwas dünner, und habe immer einen stärkeren Akzent.
Ausgewählte Eindrücke aus Deutschland:

Kloster Neuzelle

Leipzig

Schloss Torgau

Blick aus der Pension auf die Oder, Frankfurt


Stadthafen Rostock

Gespensterwald