Im Juli war Ellie mehrmals als Wochenende unterwegs, was ich für einige selten mögliche Dinge nutzte. Einmal habe ich mit Kalina ein Musikfestival in Southampton besucht. Dort war ich schon zweimal gewesen, aber da ist sie immer selbst aufgetreten. Sie ist dann abends mit zurück nach Portsmouth zum Sommerfreiluftkino gekommen. Man spielte Willy Wonka und die Schokoladenfabrik, nach dem Kinderbuchklassiker von Roald Dahl, sowas wie die englische Astrid Lindgren, die wiederum unbekannt ist. Viele seiner Geschichten sind hier feste kulturelle Referenzen, aber vermutlich keine so wie die Schokoladenfabrik. Die wurde darum auch erst vor kurzem neu verfilmt, aber wir sahen die klassische Version von 1971. Bald schon erkannte ich, dass sie in Bayern gedreht worden war!
Die ganze Vorstellung über ärgerten sich viele, dass von irgendwo hinter uns Musik laut herüberwehte. Es stellte sich heraus, dass die aus dem Strandcafe kam, wie eine Kapelle live spielte. Nach dem Film sind wir nochmal auf die Seepromenade gegangen und haben uns anderen Menschen angeschlossen, die dort auf dem Gehweg mittanzten. Das war für mich der schönste Moment des ganzen Wochenendes.
Sommer auf dem Land
Sonntag morgen sind wir die gleiche Promenade runterspaziert und Kalina ist nach einem Frühstück nach Hause gefahren. Ich nahm auch einen Zug, aber mit dem Rad aufs Land. Ich probierte einen Spaziergang durch goldene Felder aus, machte eine Radtour, bekam einen Sonnenbrand, verfuhr mich zum unpassendsten Zeitpunkt und ging abends nochmal schwimmen. An einem weiteren freien Samstag eine Woche später fuhr ich in die gleiche Ecke, fiel diesmal aber ins Wasser. Da ich nach vielen Sommertagen einmal den Tag zu Hause verbringen musste, kochte ich das erste Mal Opas berühmten Bohneneintopf.
Gelehrte Doktoren
Auf der Arbeit habe ich gerade alle Händer voll zu tun. Da meine Chefin nach ihrer Beförderung erstmal nicht ersetzt wurde, organisiere ich die anstehende jährliche Datenproduktion selbst. Und Mitte Juli habe ich auch wieder eine neue Chefin, die muss ich aber erstmal anlernen. Sie ist frisch promoviert und ist ganz neu im Amt, da ist also viel zu erklären, bevor sie mich anleiten kann. Zum Glück kann ich gut erklären, denn gut vorbereitet waren wir nicht. Jedenfall war ich dadurch voll ausgelastet. Ich habe es gerade noch geschafft, mich auf ein Stipendium für ein Aufbaustudium zu bewerben! So wirklich gefällt mir das Programm zwar nicht, aber einem geschenkten Gaul schenkt man nicht zu tief ins Maul. Ich schaue mich aber trotzdem noch nach besseren Kursen um - die Uni Portsmouth selbst hat einen sehr interessanten.
Noch habe ich aber Zeit für Privatlektüre. Das geplante Buch über Preußen ist noch nicht verfügbar. In der Zwischenzeit bin im Schweinsgalopp durch ein anderes gejagt, dass die ersten Nachkriegsmonate auf der Welt beschreibt. Allerdings kam auch ein großer Packen hausbezogener Dokumente, die ebenfalls gelesen werden wollten. Vermutlich werden wir Mitte August umziehen.
Ein verspätetes Geburtstagsgeschenk. Buddha findet Orange besser. |