Zum ersten Mal seit mehreren Jahren bleibe ich zu Ostern zu Hause. Im letzten Jahr waren wir in Berlin gewesen! Dieses Jahr hätte ich Ellie gerne York gezeigt, so wie vor drei Jahren Kalina und Schwestern. Aber wir haben für die anstehenden Reisen, und andere Ausflüge, eine Menge Geld ausgegeben. Darum machen wir nur ein paar Tagestouren.
Romsey mit Kalina
Karfreitag haben Ellie und ich separat in Southampton Freundinnen getroffen. Für mich war das natürlich Kalina, die ich mal wieder seit Monaten nicht gesehen hatte. Mir stand der Sinn nach Ruhe und Grün und einfacher Unterhaltung. Demnach sind wir in den Garten des Tudorhauses gegangen.Das hatte ich in meinen ersten allerersten Monaten hier entdeckt, als ich im Prinzenkostüm an einem Mittelalterfest teilgenommen hatte. Später sind wir nach Romsey knapp außerhalb der Stadt gefahren, wo Kalina trotz ihrer vier Jahre in Southampton noch nicht gewesen war. Ich war zweimal mit Mathieu durchgekommen, zuletzt im letzten Herbst. Am markantesten ist eine alte Abtei. Aber auf dem Weg fanden wir etwas neues, einen wunderschönen Garten, um zwei alte Fachwerkhäuser aus dem 16. Jahrhundert herum. Darin war auch ein Cafe und man konnte draußen in momentanten Blumenblüte sitzen, sodass wir größtenteils das gemacht haben.
Burg Arundel
Tagsdarauf haben Ellie und ich Burg Arundel besucht. Die habe ich auch ganz früh entdeckt, von der Autobahn, noch mit meiner ersten Mitbewohnerin hier. Der Ort Arundel liegt fast zu schön auf einem Hügel und wird von einer fast zu typischen Burg dominiert. Dazu baute sich die mehr oder weniger katholisch verbliebene Familie im 19. Jahrhundert eine für den Ort viel zu große Kathedrale. Soviel wusste ich seitdem, aber in der Burg selbst war ich nie gewesen. Natürlich hatten tausende andere dieselbe Idee, aber wir haben uns wacker durch die Schlangen gekämpft, alle Bereiche besichtigt und einige weitere ganz zauberhafte Gärten im Außenbereich bewundert. Dazu muss man wissen, dass viele Besitzungen hier noch von den Familien bewohnt werden. Uppark vor einigen Wochen war auch so ein Fall. Darum sind die Wohnbereiche natürlich abgesperrt und auch blicksicher gemacht. Ellie war größtenteils interessiert, zwischen den Brettern doch einen Blick zu erharrschen. Überall sind Bilder der Familie durch die Jahrhunderte zu sehen, bis zu den heutigen Vertretern. Bemerkenswert und mir durchaus fremd ist auch die spürbare Ehrerbietung der Angestellten in den Räumen. Da schwingt mehr mit als der selbstverständlich massive Reichtum aus Jahrhunderten großen Grundbesitzes in einem Land, wo Land immer der größte Wertgegenstand gewesen ist.
Ostersonntag
Am dritten Tage haben wir geruht. Wo ich schonmal die Zeit hatte haben wir ein richtiges Osterfrühstück gemacht, mit Kerzen, Kaffee und der Dekoration aus Muttis Osterpaket. Der Osterhase hat Ellie einige Leckereien im Haus versteckt. Dann sind wir am Meer zum Cafe im neuen Kunstbereich der Altstadt spaziert und wieder zurück. Auf dem Weg haben wir uns in einer neuen Mikrobrauerei in der Burg Southsea versorgt und das hat den Rest des Tages für uns erledigt.
Sonstiges: am Datum des nächsten Chorkonzerts bin ich in Rostock, dementsprechend habe ich bis nach der Sommerpause keine Proben mehr. Gesangsunterricht ist auch einige Wochen ausgesetzt. Somit habe ich jetzt viel mehr Freizeit. Damit bin ich mehr am Meer, spiele etwas Klavier um Lieder vorzubereiten, übe nebenbei das Weihnachtsoratorium (damit ich vorbereitet bin, wenn ich in der Zukunft einmal einen entsprechenden Chor habe). Und einen schönen Abend habe ich mein Teleskop in der windgeschützten Gasse hinter meinem Haus aufgestellt und gleich unter dem Mond Jupiter gesehen.
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Mit Kalina im Garten in Romsey |
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...um zwei alte Renaissancehäuser. |
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Direkt neben der alten Abtei. |
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Burg Arundel. Bergfried 12. Jh. Wohnquartiere 19. Jh. Gärten nicht zu sehen. Copyright: AndyBailey |
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Tagsdarauf im Garten von Burg Arundel. Im Hintergrund die Kathedrale. |
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Ein Blick zwischen den Zinnen der Burg ins Land, die anglikanische Stadtkirche und die katholische Kathedrale. Die Burg wurde 1067 gleich nach der normannischen Eroberung gebaut, um die Flusszufahrt zu schützen. Am Horizont ist das Meer, von dort durfte niemand ins Land hochsegeln. |