Mein Geburtstag
Auch mit Papa machte ich das ganze Sommerprogramm, Konzert, Schwimmen, Sonnenbrand. Auch wenn er das als einziger schon kennt, aber Portsmouth ist bei Sonne einfach zu schön. Natürlich war Papa zuvordert zu meinem Geburtstag gekommen und der verdient gesonderte Erzählung. Denn wie schon im letzten Jahr spüre ich, wie es mir echte Freude macht, wieviel Mühe sich diverse Menschen um mich machen. Das ging schon morgens los, als Ellie darauf bestand, ihre Geschenke auszupacken, bevor ich losging (freinehmen konnte ich den Tag nämlich nicht, da ich eine selbstgewählte Verpflichtung auf der Arbeit hatte). Und das war schön, das sich das spürbar seit langer Zeit vorbereitet hatte. Danach aß ich mit Papa am Meer Frühstück am Meer. Auch hierzu muss ich sagen, dass ich sonst immer im Zug und am Schreibtisch esse. Und so ein richtiges Frühstück macht wirklich einen Unterschied, zumal am Wasser, an einem Wochentag, da ist es ruhiger. Sogar auf der Arbeit erwartete mich eine schöne kleine Überraschung. Dazu muss ich sagen, dass jeder in meinem Team einen Charakter aus einer Zeichentrickserie für Kleinkinder zugeschrieben bekommt. Ich hatte gebeten, keine Standardkarte mit Unterschriften zu bekommen, bekam dafür ein Leseheft mit meiner Figur und guten Wünschen auf der ersten Seite. Zu meiner eigenen Überraschung hat mir das Freude bereitet.
Geschenkliste
1 x Legobagger
1 x russische "Valenki" Filzstiefel (passen nach Weitung doch!)
2 x Deutsches Tshirt
1 x Nepal Tshirt
1 x Keksrezeptbuch
1 x Buch "Viva Warszawa" (neuestes Buch von Steffen Moeller, über Warschau)
1 x Omakekse
1 x Muttikekse
1 x Prosecco
1 x Echter Champagner, aus der Champagne
1 x Leseheft "Mr Worry's Christmas"
2 x Manschettenknopf, bassschlüsselförmig
1 x Abendessen
1x Seifenblasen (Buddhas Schrecken)
1x Taschenbuch "Die Hanse"
1x Muttis Marmelade & Rhabarbersaft
1x Echter Deutscher Pudding (sehr zu Ellies Freude)
1x Drohne (ja, so ein vierrotoriges, ferngesteuertes Flugzeug)
Gottseidank hatte ich den Zeitreiseführer England 14. Jh. gerade ausgelesen. Das erwähnte Viva Polonia habe ich daraufhin in wenigen Tagen durchgelesen. Einerseits mit dem schönen Gefühl des Wiedererkennens, das man dann auch gleich Ellie kommunizieren kann. Andererseits mit der unschönen Erkenntnis, dass sich Warschau, dass sich Polen treulos ohne mich weiterentwickelt hat, einige meiner Wahrheiten nicht mehr gelten, neue dazugekommen sind. Oder noch schlimmer,, jemand sie vor mir entdeckt hat. Zum Beispiel das Prestigeproblem des Fahrradfahrens: hatte ich auch schon gespürt, und wie es sich langsam änderte, und ich war auf den Kritischen Massen mitgefahren, mit meinem guten billigen deutschen Fahrrad um meinen Teil beizutragen, als guter Deutscher. Aber dass es inzwischen auch in Warschau einen öffentlichen Radverleih und ich nichts davon gehört hatte, schlimmer noch, selbst gesagt hätte, das wird alles geklaut, gibt mir ein Gefühl als wäre ich 100 und völlig hinter der Zeit. Jetzt lese ich "Die Hanse", inspiriert durch die Eröffnung des Hansemuseums Lübeck.
St Hubert, Brighton, London
Den folgenden Abend hat uns Mathieu aufs Land zur Hubertskapelle gefahren, letztens ausführlich beschrieben. Die Margarithen waren bereits verblüht, dafür werden die Felder golden und wir sind noch einen Ort weiter nach Chalton gefahren. In diesem ebenfalls schönen Ort gibt es einen Pub, von dem aus man quer übers Feld schon den Steinzeithof Butser sowie den Elisabeth Landschaftspark sieht. Und einige Hügel weitere wusste ich das Naturzentrum. Alles sehr dicht beieinander in diesem Gebiet.
Einmal habe ich ein Abendessen mit Nepalbildern bei organisiert, die sich ja für Asien interessiert und in der Tat gerade eine Dienstreise nach Indien im Frühling bestätigt bekommen hat. Auch Papas zweites Wochenende hier war sie weg, auf einem Tanzlehrgang, und ich fuhr Freitag mit Papa (wieder) nach Brighton, diesmal ohne Palastbesuch. Das Wochenende selbst verbrachten wir in London, um ihm die Flughafenanfahrt zu verkürzen. Wir machten eine Bus- und eine Bootsfahrt, wie richtige Touristen, und gingen ganz zum Schluss in die Tate Modern Galerie. Ich dachte seit 12 Jahren, dass ich mit 18 schonmal dagewesen war - ganz offensichtlich war es doch die "normale" Tate gewesen.
Sonntag mittag fuhren wir beide jeweils nach Hause, ich traf noch kurz Mathieu am verregneten Meer und abends kehrte auch Ellie zurück. Aber den folgenden Montag nahm reservierte ich erstmal für mich ganz allein.
Konzert am Meer. |
Auch Buddha durfte natürlich wieder mit Pakete auspacken... |
...noch wusste er nicht, was für Schrecken da drin lauerten. |
Deutscher Pudding. |
Deutscher Pudding. |
Geburtstagsabendessen |
U minja kosovorotka i vareniki! |
Der Polarforscher steigt mit der Hebebühne von seinem Schneemobil in den Hubschrauber (der Hubschrauber kann auf der dünnen Eisdecke nicht landen, und die Wissenschaft kann nicht warten!) |
In der Tate Modern Galerie. |
Hubertskapelle drei Wochen nach meinem ersten Besuch. |