Freitag, 25. September 2015

Auf dem Sprung

Vor dem Abflug nach Lissabon die wenigen Neuigkeiten aus den zwei Wochen England.
Aus Deutschland hatte ich mir das Buch "1913 - Der Sommer des Jahrhunderts" mitgenommen und fast durchgelesen. Nach den Erfahrungen mit Mutti und Rieke im Regen lege ich mir Spiele für zu Hause zu. Karten, Mikado, Mensch ärger Dich nicht. Außerdem Die Siedler von Catan, für Abende im Pub mit Mathieu. Der Chor begann am 23. September Hummels Messe in B moll. Tags darauf hielt ich von Arbeit Wegen einen Vortrag über das Altern der Bevölkerung auf einer Konferenz in Brighton. Die Vorbereitung dazu hatte die beiden Wochen in England ausgefüllt. Die Konferenz war für Stadtplaner; man will den Menschen bessere Häuser und Städte fürs Altern bauen. Für mich sprang dabei ein Mittagessen im örtlichen Palast (vgl. Besuch mit Friedemann im Juni) heraus sowie der perfekte Gehstock aus einem Antiquitätengeschäft.
Das einzige Wochenende zwischen Deutschland und Portugal verbrachten Ellie und ich bei ihrer Freundin in London. Da es den Mädchen Zeit füreinander geben sollte, hatte ich Zeit um a) Samstag früh zu schlafen b) Sonntag morgen bei Sonne im Garten 1913 zu lesen c) mich viel mit dem polnischen Mann der Freundin zu unterhalten.



Schöner wohnen mit Riekes Geburtstagsbild.

Mittwoch, 23. September 2015

Karten & Statistik

Heute etwas Material über meine Region in Relation zu anderen.
  • Tabelle, Einwohner meiner bzw. Eurer Städte. Neben 2014 auch der Stand 1990 als Kontext. Siehe z.B. wie fast alle Städte in Polen und Ostdeutschland schrumpfen, die in England wachsen. Nach 2014 absteigend geordnet.
  • 3 Karten meines Alltags. Zur Illustration, wo ich regelmäßig langfahre.

Einwohnerzahl (in Tausend)
Stadt19902014
Warschau1.735 1.650
Lodz850710
Breslau644634
Southampton204242
Lübeck215213
Magdeburg279213
Portsmouth177210
York173204
Rostock198203
Torun200203
Frankfurt8658
Schwedt4931
Templin1916
Easington Colliery???5

Innerhalb von Portsmouth
Weg zur Arbeit

Regelmäßige Ziele in der Region.


Dienstag, 1. September 2015

26.8.2015 - Besuch III: Mutti & Rieke

Zum Abschluss dieses Sommers von Besuchen kamen Mutti und Rieke zu mir. Ursprünglich hatte ich mich ja gefreut, endlich Besuche im Sommer zu haben - aber der Sommer ist den Namen nicht wert. Am zweiten Tag fuhren wir zu dritt zum Haus Stansted, wo Ellie und ich schon mehrmals gewesen waren. Ursprünglich hatten wir zur auch dort gelegenen Hubertskapelle gehen wollen, aber Wetter verfinsterte sich bereits zu Beginn und das Haus hat ein Cafe. Dort haben sie zwar Cream Tea kennen gelernt, aber dafür lief das Wasser in Strömen die Fenster hinab. Das Wetter wurde im Laufe der Woche immer schlechter und dazu wird es noch früher dunkel. Zum Ende fühlte ich mich schon wie im November und war richtig deprimiert - die 3 Sommermonate waren völlig für die Katz, Mathieu spricht wieder davon, bis Ende des Jahres ins nächste Land zu ziehen. Und auch ich war am Anfang und am Ende des Besuchs versucht, ins nächste Flugzeug nach Hause zu steigen. Das lag aber vermutlich mehr daran, dass nach sovielen Besuchen aus Deutschland die Erinnerung geweckt wurde, dass ich niemals so lange hier sein wollte.
Glücklicherweise war das Wochenende gut. Als wir mit Ellie zur Isle of Wight fuhren, war es sogar sommerlich. Ich führte sie eine bekannte Strecke lang, am Ende für Mutti und Ellie etwas zu lang. Aber anfangs sind wir fast am Strand geblieben, so schön war es.
An weiteren Tagen gingen wir in den Zirkus, ins Pie-Cafe, und spielten bei Ellie Romme. Einmal konnten sie mich noch schwimmen sehen. Aber die letzten zwei Tage konnten Mutti und Rieke kaum aus dem Haus.
Und dann stellte sich heraus, dass es doch noch nicht ganz vorbei ist mit den Gästen. Ende Oktober haben sich Kasia und Mann angemeldet.

Als man noch in meinem Hinterhof frühstücken konnte.

Cafe bei Haus Stansted, kurz vor dem richtigen Regen.

Mutti vor Haus Stansted.

Auf dem Weg zur Isle of Wight.

Am schönsten Tag der Woche

Ebbe und Portsmouth

In einer Vogelwarte bei Seaview.



Schwierige Karten für Buddha und mich.

31.7.2015 - 4 kleine Reisen

St Hubert III
Im Juli wurde viel rumgereist. Nachdem ich kurz zuvor Papa und Mathieu die Hubertskapelle bei Rowlands Castle gezeigt hatte, machten ich auch mit Ellie einen Ausflug dorthin. Bei ausnahmsweise sonnigem Wetter war die Wildblumenwiese inzwischen ergraut, aber die Felder noch mehr ergoldet.

Ruine Cowdray
An einem anderen Wochenende fuhren Ellie und ich zur Ruine eines Renaissancepalastes. Das war im kleinen Ort Cowdray, etwas nördlich von Chichester. Es liegt in der gleichen schönen Region wie St Hubert oder Haus Stansted oder der Elisabeth Landschaftspark oder das Umweltzentrum mit Yurte, den South Downs, einer Hügelkette entlang der halben Südküste. Für Leute mit gutem Internet hier ein gutes Video.

Mit Mathieu unterwegs
Mit Mathieu habe ich einmal nach der Arbeit eine schöne Fahrradtour von Fareham nach Gosport gemacht, also in etwa die Strecke, die ich 2012 anfangs täglich zur Arbeit gefahren war. Seit ich auf den Zug umgestiegen war, bin ich kaum noch da gewesen, denn Gosport ist bis auf das Geschichtsdorf ziemlich langweilig. Mathieu aber, der dort arbeitet, zeigte mir zwei schöne Kneipen, davon hat mir ein Cafe am Yachthafen besonders gefallen.
Einige Tage später haben wir uns das aufblasbare Kayak meines Vermieters geliehen und sind mit einer Hobbykayakgruppe den Strand rauf und runter gefahren. Das wollte ich schon immer mal machen, seitdem ich Leute in der Abendsonne Boot fahren sehe. Nur hatte unser Tag hohe Wellen und wir mussten uns ziemlich anstrengen. Vor allem aber hatte ich die weniger kluge Idee, Handy und Fotoapparat, in einer Plastiktüte, mitzunehmen. Dafür gab es zwar gute Gründe, nicht zuletzt Bilder fürs Tagebuch, aber natürlich drang Wasser in die Tüte und beide Geräte waren kaputt. Daher habe ich mir endlich ein neues Handy (auch eine Kamera natürlich) kaufen müssen, zweifellos zur Freude von vielen von Euch, die mein armes Telefon seit Jahren gnadenlos niedermachen. Auch musste ich mir eine neue Brille (und dazu gratis eine Sonnenbrille) kaufen - nichts davon hat mir sehr gefallen.

Stratford
Das Telefon konnte ich schnell und billig ersetzen. Immer noch ein Modell aus der Zeit als es um Telefonieren und SMS ging. Aber zugegeben, es ist etwas bequemer. Die neue Kamera dagegen kam später an. Darum gibt es keine Fotos von der größten Reise des Monats, dem langen Wochenende in Stratford-upon-Avon. Dorthin war Ellie auf eine Hochzeit eingeladen. Ich nicht, ich fuhr zur Stadtbesichtigung mit. Ellie hatte keine große Lust auf die Hochzeit, ich dagegen schon auf die Stadt. Schließlich ist sie Geburts- und Sterbeort Shakespeares. Und das beste, ich konnte einmal seit langem wieder ganz allein und in eigener Geschwindigkeit herumlaufen. Die Stadt ist für meine Verhältnisse nicht ungewöhnlich historisch, an sich sind nur die 5 Anwesen des Shakespearevereins wirklich erhalten. Vier davon habe ich geschafft, drei Stadthäuser und ein Haus etwas außerhalb, dazu seine Grabstätte. Es wird sich auch große Mühe gegeben, zum Beispiel spielen Schauspieler Szenen nach Wunsch. Aber am besten haben mir die Häuser mit großen Gärten gefallen, denn die kamen bei ausnahmsweise sommerlichen Wetter richtig zur Geltung. Insbesondere das Familienhaus seiner Frau Anne Hathaway tat es mir an, denn im Dorf Shottery gelegen hatte es nicht nur einen großen, bunten Garten in voller Blüte, sondern eine Apfelwiese, Wald und ein Arboretum. Dabei muss ich wieder unterstreichen, wie schlecht der Sommer dieses Jahr wirklich ist, und was für eine Wohltat ein sonniger Tag auf dem Land. Ebenso, dass ich abends in ein richtiges Theater gehen konnte. Natürlich hat die Königliche Shakespearegesellschaft in Stratford ihren Hauptsitz, betreibt zwei von drei Theatern im Ort und dort spielen teilweise die besten Schauspieler der Landes. Man bekommt natürlich als Spontankäufer nur noch Restkarten - in meinem Fall gar nicht Shakespeare sondern das Stück "Volpone" von Ben Jonson.
Ellie hat die Hochzeit übrigens viel mehr gefallen als erwartet. Auch die alten Freunde, die sie eigentlich nicht so sehr sehen wollte, waren bessere Gesellschaft als sie dachte. Eine davon lernte ich am ersten Abend kennen. Dabei schockierten mich wieder ihre Geschichten von früher - erst nach und nach merke ich, aus welchen Umständen sich Ellie herausgearbeitet hat.


Endlich angekommen - Ellie vor St Hubert






Am Yachthafen von Gosport mit Mathieu und neuer Brille.

Neue Sonnebrille.

Auf der Hafenfähre zurück auf die Seite von Portsmouth.


Die Ruine von Cowdray




Alltagsplan

Nach Nachfrage zur allgemeinen Information mein normales Wochenschema. Verändert sich mit den Semesterferien im Sommer. Dann habe ich keinen Chor und auch keine Gesangsübung.
In der letzten Zeile steht, wo ich schlafe.
Alle Angaben Deutsche Zeit (Britische Zeit=1h früher)


Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
8.00 Aufstehen
8.42 Zug nach Fareham
9.04 Radfahrt Fareham-Titchfield
9.30 Am Schreibtisch
13.30 Mittagspause
18.00 Radfahrt Titchfield-Fareham 17.15 Radfahrt Titchfield-Fareham 18.00 Radfahrt Titchfield-Fareham 16.15
Radfahrt Titchfield-Fareham
18.27 Zug nach Portsmouth 17.48
Zug nach Portsmouth
18.27 Zug nach Portsmouth 16.48
Zug nach Portsmouth
18.30 Chor
17.30
Gesangsstunde
19.00
Singen üben
19.00 Singen üben 19.00
Zurück zu Hause
21.00
Zurück zu Hause
(oder Pub mit dem Chor)
12.30
Zurück zu Hause
20.30
Zurück zu Hause
22.30
Salsa (manchmal)
21.00
Swing-Tanzkurs (manchmal)
21.00
Tango
24.00 Schlafen
Bei mir
Bei Ellie
Bei mir
Bei Ellie Bei Ellie