St Hubert III
Im Juli wurde viel rumgereist. Nachdem ich kurz zuvor Papa und Mathieu die Hubertskapelle bei Rowlands Castle gezeigt hatte, machten ich auch mit Ellie einen Ausflug dorthin. Bei ausnahmsweise sonnigem Wetter war die Wildblumenwiese inzwischen ergraut, aber die Felder noch mehr ergoldet.
Ruine Cowdray
An einem anderen Wochenende fuhren Ellie und ich zur Ruine eines Renaissancepalastes. Das war im kleinen Ort Cowdray, etwas nördlich von Chichester. Es liegt in der gleichen schönen Region wie St Hubert oder Haus Stansted oder der Elisabeth Landschaftspark oder das Umweltzentrum mit Yurte, den South Downs, einer Hügelkette entlang der halben Südküste. Für Leute mit gutem Internet hier ein gutes Video.
Mit Mathieu unterwegs
Mit Mathieu habe ich einmal nach der Arbeit eine schöne Fahrradtour von Fareham nach Gosport gemacht, also in etwa die Strecke, die ich 2012 anfangs täglich zur Arbeit gefahren war. Seit ich auf den Zug umgestiegen war, bin ich kaum noch da gewesen, denn Gosport ist bis auf das Geschichtsdorf ziemlich langweilig. Mathieu aber, der dort arbeitet, zeigte mir zwei schöne Kneipen, davon hat mir ein Cafe am Yachthafen besonders gefallen.
Einige Tage später haben wir uns das aufblasbare Kayak meines Vermieters geliehen und sind mit einer Hobbykayakgruppe den Strand rauf und runter gefahren. Das wollte ich schon immer mal machen, seitdem ich Leute in der Abendsonne Boot fahren sehe. Nur hatte unser Tag hohe Wellen und wir mussten uns ziemlich anstrengen. Vor allem aber hatte ich die weniger kluge Idee, Handy und Fotoapparat, in einer Plastiktüte, mitzunehmen. Dafür gab es zwar gute Gründe, nicht zuletzt Bilder fürs Tagebuch, aber natürlich drang Wasser in die Tüte und beide Geräte waren kaputt. Daher habe ich mir endlich ein neues Handy (auch eine Kamera natürlich) kaufen müssen, zweifellos zur Freude von vielen von Euch, die mein armes Telefon seit Jahren gnadenlos niedermachen. Auch musste ich mir eine neue Brille (und dazu gratis eine Sonnenbrille) kaufen - nichts davon hat mir sehr gefallen.
Stratford
Das Telefon konnte ich schnell und billig ersetzen. Immer noch ein Modell aus der Zeit als es um Telefonieren und SMS ging. Aber zugegeben, es ist etwas bequemer. Die neue Kamera dagegen kam später an. Darum gibt es keine Fotos von der größten Reise des Monats, dem langen Wochenende in Stratford-upon-Avon. Dorthin war Ellie auf eine Hochzeit eingeladen. Ich nicht, ich fuhr zur Stadtbesichtigung mit. Ellie hatte keine große Lust auf die Hochzeit, ich dagegen schon auf die Stadt. Schließlich ist sie Geburts- und Sterbeort Shakespeares. Und das beste, ich konnte einmal seit langem wieder ganz allein und in eigener Geschwindigkeit herumlaufen. Die Stadt ist für meine Verhältnisse nicht ungewöhnlich historisch, an sich sind nur die 5 Anwesen des Shakespearevereins wirklich erhalten. Vier davon habe ich geschafft, drei Stadthäuser und ein Haus etwas außerhalb, dazu seine Grabstätte. Es wird sich auch große Mühe gegeben, zum Beispiel spielen Schauspieler Szenen nach Wunsch. Aber am besten haben mir die Häuser mit großen Gärten gefallen, denn die kamen bei ausnahmsweise sommerlichen Wetter richtig zur Geltung. Insbesondere das Familienhaus seiner Frau Anne Hathaway tat es mir an, denn im Dorf Shottery gelegen hatte es nicht nur einen großen, bunten Garten in voller Blüte, sondern eine Apfelwiese, Wald und ein Arboretum. Dabei muss ich wieder unterstreichen, wie schlecht der Sommer dieses Jahr wirklich ist, und was für eine Wohltat ein sonniger Tag auf dem Land. Ebenso, dass ich abends in ein richtiges Theater gehen konnte. Natürlich hat die Königliche Shakespearegesellschaft in Stratford ihren Hauptsitz, betreibt zwei von drei Theatern im Ort und dort spielen teilweise die besten Schauspieler der Landes. Man bekommt natürlich als Spontankäufer nur noch Restkarten - in meinem Fall gar nicht Shakespeare sondern das Stück "Volpone" von Ben Jonson.
Ellie hat die Hochzeit übrigens viel mehr gefallen als erwartet. Auch die alten Freunde, die sie eigentlich nicht so sehr sehen wollte, waren bessere Gesellschaft als sie dachte. Eine davon lernte ich am ersten Abend kennen. Dabei schockierten mich wieder ihre Geschichten von früher - erst nach und nach merke ich, aus welchen Umständen sich Ellie herausgearbeitet hat.
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Endlich angekommen - Ellie vor St Hubert |
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Am Yachthafen von Gosport mit Mathieu und neuer Brille. |
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Neue Sonnebrille. |
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Auf der Hafenfähre zurück auf die Seite von Portsmouth. |
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Die Ruine von Cowdray |