Dieses Jahr ist bisher relativ kühl und aus dem Grund blüht alles später als erwartet. Erste Frühlingsausflüge waren bisher kalt und enttäuschend gewesen, bis ich vor zwei Wochen mit meinen tschechischen Freunden im Wald gewesen war. Dort hatten wir zu meiner Überraschung Hasenglöckchen gesehen, weshalb ich eine Woche später mit Ellie nach weiteren gesucht hatte, aber sie waren noch nicht ganz fertig gewesen. Freitag sind wir daher in einen Park am Fluss Hamble gefahren, der für seine Blüte bekannt ist. Ich war dort schon einmal gewesen, aber vor gut sechs Jahren. Ellie kannte ihn noch nicht. Wir sind im Wald am Fluss spazieren gegangen und haben erfolgreich zwischen Hasenglöckchen gesessen.
Am Samstag besuchte uns Ellies Mutter. Ich arbeitete an Ellies Abschlussarbeit und holte abends das erste Mal dieses Jahr das Kajak aus dem Schuppen. Ich setzte es, ebenfalls zum ersten Mal, ins Meer, was bei dem Bombenwetter spiegelglatt lag und genoss die Abendsonne. Allerdings habe ich gelernt, dass der nasse Strandsand am Boot eine Riesensauerei anrichtet.
Ostersonntag sind wir zum Palast in Hampton bei London gefahren. Das ist einer der bekanntesten Paläste im ganzen Land, nur noch übertroffen von Buckingham und Windsor, und auf jeden Fall der prominenteste wenn es um die Tudor-Dynastie geht. Denn dort hielt Heinrich VIII Hof, als er seine Frauen durchlief und viele der populärsten geschichtlichen Anekdoten fanden dort statt. Unzählige historische Romane spielen dort, wie Oma vielleicht weiß. Ich war vor Jahren schon einmal dort gewesen, mit Kalina und Schwestern. Aber Ellie hatte es trotz ihrer Geschichtsexpertise noch nie geschafft und wir hatten es schon lange mal auf dem Plan. (Zusammen mit zahllosen anderen Sachen, die wir nie alle schaffen werden). Wir erfuhren als erstes: man fährt nur knapp über eine Stunde und findet sogar am Ostersonntag problemlos einen Parkplatz nur zehn Minuten Fußweg entfernt. Der Palast erlebte natürlich einen besonders vollen Tag: die Leuten hatten frei, es herrschte Kaiserwetter, und es wurden besonders Aktivitäten für Kinder angeboten. Wir kamen mit den Massen ganz gut klar und haben tatsächlich alle Ausstellungen zumindest durchwandert. Am schönsten war es im Garten, der dieses Mal in voller Frühlingsblüte standt - bei meinem ersten Besuch hatte ein heißer Sommer alles verdorren lassen.
Der Palast war über die Jahrhunderte von den verschiedenen Dynastien bewohnt und separate Ausstellungen führen durch deren Wohnräume im jeweiligen Zeitstil. Am meisten denkt man dabei an die Tudors, von denen auch die Palastkapelle und die Küchen stammen, die ich damals am meisten mochte. Aber auch die holländische und die hannoveranische Linie waren interessanter als ich erwartet hatte.
Ellie dominierte den gesamten Palast mit ihrem bunten Kleid, und kaufte sich vor allem eine Kopie Anne Boylens berühmter Halskette, die ihr ebenfalls super steht.
Beim Hampton Court Palast; Ellie mit neuer Halskette |